Achtsamkeit // Eine Revolution des Mitgefühls

„You, you may say I’m a dreamer
But I’m not the only one
I hope someday you will join us
And the world will be as one“
(John Lennon)

Manchmal frage ich mich schon, ob meine Gedanken überhaupt irgendwen interessieren. Manchmal lässt mich dieser Gedanke dann ganz still werden. Ich kehre in mich und teile meine Gedanken – wenn – nur mit sehr wenigen Menschen.
Und dann gibt es Zeiten, da brausen sie wieder auf und werden laut. Ich möchte sie in die Welt tragen.
Mit der Motivation, dass wenn nur ein einziger Mensch beim Lesen meiner Zeilen irgendwie ein gutes Gefühl bekommt, habe ich alles erreicht, was ich damit erreichen wollte.

Und so sitze ich hier nach langer Zeit und schreibe Gedanken nieder, die mich bewegen und die vielleicht auch andere zum Nachdenken anregen.
Immer mit dem Wissen, dass meine Worte bedingungslos sind. Sie müssen keinen Zweck erfüllen, sie dürfen. Sie müssen nichts bewegen, sie dürfen. Sie müssen nicht gelesen werden, sie dürfen.
In dem Umfeld in dem ich mich bewege, so wohl in der realen, als auch in der virtuellen Welt, spüre ich eine Stimmung des Umbruchs. Ein Gefühl von Tatendrang, Aufbruch – Mut und Willen zur Veränderung. Bitte fragt mich nicht, woran ich das festmache, denn ich kann es nicht genau sagen. Ich spüre, da ist etwas. Es brodelt unter der Oberfläche. Energie.
Fast täglich komme ich mit einem oder mehreren Menschen in Kontakt, die das ausstrahlen. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Manche benennen eigene Gedanken konkret, andere nicht.
Ich glaube es ist Zeit, auf die Dinge zu achten, die uns verbinden, nicht auf Dinge, die uns trennen. Auf die Dinge zu schauen, die uns als Gesamtheit stärken und nicht den Einzelnen. Einheit, nicht Getrenntheit – so sollte es sein.
Aber wie können wir das erreichen?
Ich glaube mit Mitgefühl.
In dem Moment, wo wir mitfühlend mit anderen Menschen und Lebewesen umgehen, gibt es keine Getrenntheit, denn wir spüren in den anderen hinein – werden eins.
Wann immer ich beispielsweise mit Eltern in Kontakt komme und man sich darüber austauscht, welche Werte man seinen Kindern vermitteln möchte, ist immer „Mitgefühl, Empathie, soziales Verhalten“ etc. 
Es ist uns anscheinend wirklich wichtig. Ist das nicht großartig?
Jetzt aber mal Hand aufs Herz: Wie oft gelingt es uns im Alltag, mitfühlend zu sein? Mit unseren Kindern, unserer Familie, Fremden aber auch uns selbst?
Wir sind zu einem großen Teil auf Wettberwerb, Neid, Missgunst und das Leben im Außen getrimmt, dass es uns sehr schwer fällt mitfühlend – wirklich mitfühlend – mit anderen zu sein.
Lasst es uns durchbrechen! Ein für alle Mal! 
Wie kann das gehen?
Probiert es mit einem einzigen Gedanken, der vielleicht zu einer Grundhaltung werden könnte, aus:

„Jeder Mensch gibt zu jederzeit sein Bestes. Immer.“

Klingt einfach – ist es prinzipiell auch. Die Kunst besteht nun aber darin, diesen Gedanken im Hinterkopf zu behalten, wenn das Beste meines Gegenübers Scheiße für mich ist. 
Und das kommt unter Umständen vor. Es ist in unserer Vergangenheit passiert. Es passiert heute und es wird morgen passieren. Die Frage ist nun: Wie gehen wir damit um?
Mitgefühl mit dem anderen zu haben bedeutet nämlich auch, anzuerkennen, dass er das Beste getan hat was ihm zu Verfügung stand, auch wenn uns das verletzt hat.

Ein Freifahrtsschein? Muss ich jetzt alles über mich ergehen lassen? Nein, das soll das nicht bedeutet. Wenn mich etwas verletzt muss ich das mitteilen dürfen. Aber es dann wieder loszulassen, es nicht persönlich zu nehmen, das wäre vielleicht ein Umgang der sehr mitfühlend wäre.
Mitfühlend mit mir selbst wäre es auch, wenn ich meine Gefühle, die ein Mensch bei mir auslöst, wertfrei annehme. Sie vielleicht in irgendeiner Art zum Ausdruck bringe und dann entscheide, was diese Gefühle mit meinem Innenleben tun dürfen. Denn diese Entscheidungsfreiheit habe ich immer. Das kann mir niemand nehmen.

Wenn man diese beiden Grundannahmen verinnerlicht:
„Jeder Mensch gibt zu jederzeit sein Bestes“; und

„Ich bin der Herrscher über mein Innenleben“;

schaffen wir einen Nährboden des Mitgefühls. Und wie der Dalai Lama in seinem Appell an die Jugend so wunderschön und treffend formuliert hat, braucht es eine Revolution des Mitgefühls, um diesen Planeten zu retten.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag mit großartigen Entscheidungen.

unterschrift-klein

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