
… weil ich so ne tolle Mama bin
Über Selbstwert, Leistung (unserer Kinder) und Mutterschaft
Glaubenssätze prägen unsere Realität – oft verzerren sie sie auch.
Ich beschäftige mich seit Jahren mit Glaubenssätzen. Mit meinen eigenen und mit denen meiner Klientinnen.
Nirgends wirken Glaubenssätze so stark und gleichzeitig unbewusst, wie beim Thema Mutterschaft.
Heut möchte ich darüber schreiben.
Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste!
Es gibt Glaubenssätze, die sind sehr weit verbreitet. “Ich bin nicht gut genug”, “Ich darf keine Fehler machen”, “Ich bin nur wertvoll, wenn ich Leistung erbringe”
Die meisten Menschen haben einen oder mehrere dieser Glaubenssätze verinnerlicht.
Alle drei verderben uns die authentische und glückliche Mutterschaft, denn mit ihnen geht ein unsäglicher, immenser Druck einher. Und mit ihm sehr starke Gefühle, die wiederum unseren Alltag prägen.
Wenn unsere Gedanken die Realität formen, dann sind unsere Gefühle der Treibstoff, der das Wahrwerden dieser Realität beschleunigt. Und das geht immer in beide Richtungen. Positiv und negativ, denn man kann die Realität nicht nicht formen.
So weit so abstrakt. Lass mich also noch ein wenig konkreter werden.
Gefühle sind unser Kompass
Fühlst du dich manchmal stolz, weil dein Baby zum Beispiel durchgeschlafen hat? Oder weil es im Vergleich zu anderen weniger schreit, zufriedener ist, sich selbst beschäftigt usw?
Oder anders herum: Fühlst du dich manchmal schuldig, weil dein Kind nicht durchschläft, es sehr viel weint und eher fordernd ist? Kommen dazu vielleicht auch noch Schamgefühle?
Beides sind unterschiedliche Seiten der gleichen Medaille, bloß dass wir die eine Seite angenehm empfinden. Aber die eine Seite kommt nicht ohne die andere aus, denn wenn ich stolz auf mein “braves” Kind und meine Leistung die dazu geführt hat bin, dann verurteile ich unbewusst die andere Seite, die Mütter, die es eben einfach nicht so gut drauf haben mit der Bedürfniserfüllung ihrer Kinder.
Und wenn wir uns auf der anderen Seite wiederfinden, neigen wir dazu diejenigen, die es vermeintlich besser können als wir, auf ein Podest zu stellen.
Ok ihr wundervollen Frauen. Ich desillusioniere euch jetzt vielleicht, aber:
Du hast nichts richtig gemacht, nur weil dein Kind durchschläft! Und du hast auch nicht falsch gemacht, wenn es nicht so ist.
Aber wenn unser Glaubenssatz z.B. lautet: “Ich bin nur wertvoll, wenn ich Leistung erbringe”, dann nimmt unsere Filterbrille den Umstand “Kind schläft durch” nur zu gern als Beweis dafür an. “Geil es schläft, ich habe Leistung erbracht, ich bin wertvoll und werde geliebt.”
Fühle dich mal selbst hinein, wenn es umgekehrt ist und das Kind nicht schläft. Bingo: “Ich habe einen Fehler gemacht, bin nicht wertvoll, werde nicht geliebt. “
Und genau deshalb finde ich es so wichtig, unseren Gefühlen mehr Bedeutung beizumessen und uns ein wenig mehr selbst zu reflektieren.
Wann begegnet mir Schuld und Scham im Mamaalltag? Aber eben auch Stolz?
Warum? Welcher Glaubenssatz wird dadurch validiert?
Vielleicht fühlst du dich gerade berührt, vielleicht auch ertappt bzw getriggert. Gut so, denn das bedeutet, dass dir gerade etwas bewusst geworden ist.
Wie schaffe ich es raus aus den toxischen Glaubenssätzen?
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, WER in dir das glaubt? Ja, du hast richtig gehört: WER. Denn wir sind bei weitem nicht immer in unserem erwachsenen und rationalen Bewusstseinszustand unterwegs.
Sehr oft werden unsere verletzten inneren Anteile getroffen und wir reagieren mit unterschiedlichen Schutzmechanismen (Wut, Mauern, People Pleasing etc.)
Wenn wir verstanden haben, dass ein verletzter – vielleicht kindlicher Anteil – die Glaubenssätze für wahr hält, dann können wir schauen, welche unerfüllten Bedürfnisse dahinter stecken. Was fehlt diesem Anteil und wie können wir (also wir selbst, nicht jemand anderes) diese erfüllen? Wenn wir das schaffen, lassen wir ab von Schutzstrategien und beginnen diese Glaubenssätze zu hinterfragen.
Ich finde, dass sich jeder Elternteil mit diesem Thema beschäftigen sollte. Deshalb habe ich auch meinen Onlinekurs zu diesem Thema “Roots” quasi zum Selbstkostenpreis kreiert. Wichtig: Das ist eine Möglichkeit, vielleicht nicht deine. Aber ich möchte es zumindest nicht unerwähnt lassen. (Und nach sehr viel positivem Feedback kann ich dir diesen Kurs einfach nur empfehlen)
Kennst du deine Glaubenssätze? Wo kommen sie her? Ich freue mich, wenn du mich teilhaben lässt.
Dass du bis hierher gelesen hast ist großartig. Ich danke dir sehr dafür.
Ich wünsche dir einen wundervollen tag mit großartigen Entscheidungen

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