Achtsamkeit // Mami, sorge für dich!

Kinder wirklich immer zuerst?

Die meisten Frauen haben im Alltagswahnsinn überhaupt keine Zeit für sich. Null. Sie hetzen von der KiTa zur Arbeit, Von der Arbeit zur KiTa, zum Einkaufen. Danach kochen, Putzen, Kinder betreuen, wieder Essen machen, aufräumen, Kinder ins Bett bringen, Fernsehen, schlafen.

Nächster Tag – selber Rhythmus….

Ihr seid immer für andere da und zerreißt euch fast, damit es euren Lieben gut geht. Dabei sollte euch das Liebste ihr selbst sein. Warum? Einer Familie geht es nur dann gut, wenn es der Mutter gut geht. Punkt. Is so!
Das belegen mittlerweile sogar Studien. Die Mutter ist das zentrale Organ in einer Familie und ihr Stresslevel wirkt sich erwiesener Maßen auf den Stresspegel der Kinder aus.

Wenn ihr also wollt, dass eure Kinder entspannt sind und es mit ihnen dadurch auch ein bisschen besser im Alltag funktioniert, dann solltet ihr in erster Linie an euch selbst denken. Eine Investition (oder auch Rechtfertigung, wenn man so will, ich kenne euch ja), die sich wirklich lohnt!

Ein einfacherer Alltag

Wie stellt man das nun am besten an? Ist leichter gesagt, als getan.
Ich denke der Schlüssel liegt hier in zwei Bereichen:

1. Einfachheit der Umgebung;

2. Gelassenheit nicht alles perfekt machen zu müssen.

Im Rahmen meiner minimalistischen Reise habe ich so viel Ballast (vor allem aus meiner Umgebung) entfernt, dass ich den Haushalt nun viel schneller und leichter erledigen kann. Es liegt kein unnützes Zeug rum, alles hat seinen Platz. Der Blick ist klar und wird nicht überfordert, was zusätzlich entspannt. Auch die Kinder kennen sich in ihrem Bereich aus und müssen mich nicht fragen, wo was hin kommt. Alles ist übersichtlich.

Flächen sind frei und nicht zugestellt, so dass man fix drüber wischen kann. Ich muss nicht unzählige Möbel räumen, um mal schnell durch zu saugen etc. Die Wäsche ist schon in vier verschieden, offene Behälter nach Farbe bzw. Waschtemperatur vorsortiert, sodass ich mit einem Blick sehe, was gewaschen werden muss. Das wandert dann in einem Schwups in die Maschine. Auch eine gewisse Haushaltsroutine, ein grober Plan (montags einkaufen, dienstags durch saugen) helfen mir dabei.

Wenn ich aus irgendwelchen Gründen – und das darf auch mal „kein Bock“ sein – nicht dazu komme, die Krümel unterm Esstisch weg zu saugen, ist es mir egal. Denn die Prämisse meines Lebens lautet nun: Grundbedürfnisse von mir selbst und den Kindern müssen erfüllt sein, der Rest ist Kür. Welches sind diese Gründbedürfnisse? Offensichtlich sind das erst mal Nahrung und Schlaf. Dicht gefolgt von sozialer Integration in From von achtsamer Aufmerksamkeit und Zuwendung, danach kommt Bewegung in der Natur. Ich finde, wenn man das erstmal oben anstellt lässt es sich mit dem Rest gelassener Umgehen.

Zeitinseln schaffen – Auch Kleines hat große Wirkung!

Ein achtsamer Umgang mit sich selbst muss nicht zwangsläufig zeitaufwändig sein. Klar kann man sich viel Zeit nehmen, um sich ganz bewusst Gutes zu tun. Ich mache das gerade selbst sehr exzessiv. Der Grund dafür ist diese meine letzte Schwangerschaft und das bewusste Genießenwollen dieses Zustandes, der so einzigartig ist.
In meiner Morgenroutine ist derzeit ganz viel Körperpflege, gutes, nahrhaftes Essen und täglich Yoga enthalten. Ja schön, wer’s kann.
Aber auch, wenn man keine Möglichkeit hat, täglich zeitaufwändig mit sich umzugehen, kann man kleine, routinemäßige Rituale achtsamer zelebrieren und so ein bisschen Zeit für sich finden.

Spontan fallen mir Folgende (kurze oder auch längere) Aktivitäten ein, aber ich bin mir sicher, dass sich die Liste um ein Vielfaches erweitern lässt, wenn man sich ernsthaft damit beschäftigt.

  • Körperpflege nach/während dem Duschen: Peeling, Eincremen/Einölen
  • Haare kämmen, Kopfmassage
  • Kaffee/Tee genießen, dabei kurz sitzen
  • Nach dem Aufstehen, Körper strecken und dehnen, bewusst atmen
  • Ein Glas Wasser trinken
  • Atmen vor dem offenen Fenster
  • Ein Lied hören und laut mitsingen
  • Musik aufdrehen und tanzen
  • Ein/zwei Seiten in einem guten Buch oder einer Zeitschrift lesen
  • ASMR Videos anschauen (meine Neuentdeckung zum Runterfahren)
  • barfuß durch nasses Gras laufen
  • sich auf das konzentrieren was man gerade macht und nicht nebenbei telefonieren, mailen, essen etc.
  • Maniküre/Pediküre
  • Meditieren
  • Obst schälen und essen (klingt simpel, spricht aber sehr viele Sinne an)
  • Ein Stück Schokolade auf der Zunge zergehen lassen (nicht kauen!)
  • Ein Bad nehmen
  • ….

Paarzeit planen

Mit wachsender Kinderzahl ist man auch als Mama und Papa immer mehr eingebunden.
Dabei vergisst man im Alltagstrubel oft, dass man nicht nur Eltern, sondern auch ein Paar ist. Das mag erstmal nicht so wirklich auffallen, aber über die Zeit verliert sich etwas sehr Kostbares. Das Tückische: Es passiert schleichend. Man merkt es einfach nicht.
Um dem entgegenzuwirken muss man knallhart planen, um ein bisschen Paarzeit herauszuschlagen. Aber auch hier kann man im Kleinen schon große Wirkungen erzielen.
Mein Mann und ich haben zum Beispiel die Regel aufgestellt, dass wir abends nach dem die Kinder im Bett sind, nicht mehr in einen Bildschirm schauen. Also Laptop, Tablet, Smartphone haben dann Feierabend, wenn wir zusammen im Wohnzimmer sitzen. Wenn ein guter Film oder eine interessante Dokumentation kommt, dann schauen wir gemeinsam, können uns dabei darüber austauschen. Wir haben auch das Spielen von Brettspielen wieder für uns entdeckt. Es sollte etwas Kommunikatives sein. Und wenn wir beide keine Lust zum Reden haben, weil wir uns über den Tag den Mund fusselig gequatscht haben, dann lesen wir jeder für sich ein Buch.

Und einmal im Monat nehmen wir uns einen ganzen Tag am Wochenende raus, in dem wir beide etwas alleine machen. Meistens ist das ein Sonntag, die Kinder sind dann bei einem Großelternpaar.
Hier gehen wir z.B. in die Therme zum saunieren. Konzerte, Feste, Museen, Natur – alles ist denkbar. Wir freuen uns immer sehr auf diesen Tag und lassen so richtig die Seele baumeln. Und es ist immer so, dass wir uns danach wieder näher als Paar fühlen.

Und auch wenn es sich fürchterlich unromatisch anhört, lohnt es sich auch, körperliche Liebe zu planen. Sich es vorzunehmen und sich zu verabreden. Und diese Verabredung – auch wenn man vielleicht müde ist – auch einzuhalten. Mal Hand aufs Herz, bei den meisten gab es Zeiten, in denen man sich dazu verabredet hat, oder?
Auch das schweißt zusammen, dafür sorgen dann schon die passenden Hormone. Ich erinnere mich dabei an eine Empfehlung einer Paartherapeutin, die sagte: Lieber schlechte Sex in der Partnerschaft, als keinen. In diesem Sinne: Ihr habt nix zu verlieren 😉

Hochzeit
Vergesst nie das Wann und Warum! Die Gefühle, die euch dazu bewogen haben, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Erinnert euch daran, ruhig auch an die Zeit, in der ihr beiden alleine ward. Die Erinnerung an den Zauber eines Anfangs kann sich auch nach Jahren ganz und gar wundervoll anfühlen.

(Und während ich hier so unsere Hochzeitsbilder durch gehe, kommen mir tatsächlich ein paar Tränchen vor Rührung – wie schön es doch ist, wenn sich zwei Menschen finden, die einfach zusammen gehören.)

Habt einen wundervollen Tag, denkt an euch und trefft großartige Entscheidungen!

unterschrift

 

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